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Inspiration Ernährung - der Löwenzahn und der Stoffwechsel

florian-reistle

Aktualisiert: 4. Okt. 2024

Der Löwenzahn ist eine beinahe allgegenwärtige Pflanze. Man mag noch so wenig von Pflanzen verstehen – den Löwenzahn kennt jeder. Die allgegenwärtigen gezackten Blätter begegnen uns fast überall wo Gras und Wiese gedeihen. Als Rosette dicht an den Boden gedrückt erheben Sie sich im Kreis stehend bis zu 50cm hoch.


Von oben her wie eine sanfte Pfeilspitze abgerundet zieht sich das Blatt im wechselnden Rhythmus immer wieder zur Blattmitte hin zusammen und dehnt sich auf ihre typische gezackte Art hin aus. Je mehr Licht die Pflanze erhält desto ausgeprägter sind die Zacken und Einbuchtungen. Je schattiger der Standort, desto ausgefüllter und flächiger zeigt sich das Blatt - ein wunderbares Beispiel für das Wechselspiel von Licht und Wasser. Steht der Löwenzahn an einem wässrig-schattigen Standort können die vom Licht ausgehenden Formkräfte (=Lebenskräfte/Ätherkräfte - Link) weniger stark wirken und die zur Fläche zerfließende Eigenschaft des Wassers zeigt sich vordergründig in der Blattbildung. Steht die Pflanze hingegen am Berg in großer Lichteinstrahlung, tritt das wässrig-flächige in den Hintergrund und die Blätter sind stark gestaltet und gezackt. Die Gestaltbildungskräfte des Lichtes können die wässrige Tendenz besser formen.


Zur Erde hin dringt die vitale Pfahlwurzel tief in das Erdreich ein, verankert die Pfla

nze fest im Boden bringt damit so manche Gärtnerin oder Gärtner zur Verzweiflung. Aus der Mitte der Blätter überragt - fast schon majestätisch - der blattlose hohle Stängel die Blätter. An dessen Ende leuchtet die Nektar reiche Blüte in kräftigem gelb. Als Korbblütler besteht sie aus zahlreichen kleineren Blüten, die sich in einem erhaben gewölbten Korb zusammenschließen. Aus der zwei dimensionalen Fläche der Blätter bringt der Löwenzahn nun die dreidimensional gewölbte Blüte hervor. Im letzten Entwicklungsschritt verwandelt der Löwenzahn die „Kugelsegment-Blüte“ zur vollkommenen Kugel des Samenstandes – die Pusteblume steht vor uns und verströmt die Samen Schirmchen mit dem Wind.

Doch in welcher Beziehung steht der Löwenzahn zur menschlichen Gesundheit? Dem geschilderten Erscheinungsbild nach gliedert sich die Pflanze zum einen in die am Boden zusammengezogenen Blätter und zum anderen in den sich fast schwerelos vertikal erhebenden Blüten- & Samenstand. Aus diesem Spannungsfeld des einerseits sich am Boden zusammen ziehens und andererseits sich schwerelos erhebens ergibt sich eine faszinierende Heilwirkung, die sich auf den ganzen Menschen erstreckt. Denn der Mensch benötigt ebenfalls in seinem Stoffwechsel die Zusammenziehung und Konzentration, so dass er andererseits in seinem Haupt die freie Denktätigkeit entfalten kann.


Damit der Denkende eine wirklich freie Gedankenbildung entwickelt, benötigt er eine ruhige Sammlung in seinem Körper.“ (*Heinz Grill)


Genau diesem Bild entspricht der Löwenzahn. Durch die Sammlung und Zentrierung der Blätter am Boden kann sich der Stängel frei erheben. Allgemein ist die heilende Wirkung von Wurzeln, Blättern und Blüten des Löwenzahns auf den Stoffwechselbereich bekannt. Insbesondere die Leber, die Gallebildung und die Bauchspeicheldrüsenfunktion werden unterstützt und gefördert. Substanz seitig sind es die Bitterstoffe in den Blättern, insbesondere das Taraxin (Taraxacum ist der lateinische Name des Löwenzahns) das die Zusammenziehung und damit die Konzentration in der Leber und den anderen Verdauungsorganen fördert.


Betrachten wir das subtile Spiel der Lebenskräfte im Stoffwechsel, so bemerken wir den Rhythmus von zusammenziehen und ausdehnen. Die Leber zieht die Nährstoffe und das Blut an und gibt die zu körpereigenen Substanzen verwandelten Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate wieder über das Blut in den Kreislauf ab. Ein Prozess, den wir bildhaft in den Blattstruktur wiederfinden – die ebenfalls den Rhythmus von ausdehnen und zusammenziehen darstellen. Heinz Grill hat dieses Wirken mit folgender Grafik veranschaulicht, die gleichzeitig diejenigen Lebenskräfte darstellt, die stark im wässrigen Milieu arbeiten.


Dieser sogenannte chemische Äther – die bio-chemischen Prozesse bedienen sich alle des wässrigen Milieus – dehnt sich von oben nach unten aus und zentriert sich von unten her wieder zu einer Mitte hin und steigt wiederum auf. Exakt diesen Prozess finden wir im physiologischen wirken der Lebenskräfte in der Leber im ausdehnen und zusammenziehen und sammeln wieder. Der Löwenzahn als allgenenwärtige allerwelts Pflanze repräsentiert genau diesen Prozess.


Ernährung ist nicht das Höchste, aber sie ist der Nährboden, auf dem das Höchste gedeihen oder verderben kann.“ Bircher Benner


Der Löwenzahn kann für den Menschen ein wunderbarer Begleiter werden, diese gerade in unserer Zeit häufige aus dem Stoffwechselbereich aufsteigende Unruhe zu befrieden, die Lebenskräfte dort zu zentrieren und damit der Denktätigkeit eine freiere Grundlage zu geben um sich dem „Höchsten“ – unseren eigentlichen Lebensaufgaben – zu zu wenden. Konsumieren wir nun micht nur den Löwenzahn nun als Salat oder sanft angebraten als Beilage in einem Gericht, sondern nehmen diesen oben geschilderten Prozess des Lebenskräftewirkens denkend mit hinzu, so vervielfältigt sich die Wirkung des Löwenzahns und es entfaltet sich erst das vollumfängliche Heilpotential der Pflanze.


Am besten kann der Löwenzahn für diese intensivierte Beziehungsaufnahme über drei Tage hinweg – jeweils Morgens und Abends für ca. 10 -15 Minuten - in die meditative Betrachtung genommen werden. In dieser sollte die Erscheinung des Löwenzahns so genau wie möglich aufgebaut werden. Zu diesem Bild kann nun noch die Frage hinzugefügt werden: „Welche zusammenziehenden und sich wiederum ausdehnenden Lebenskräfte wirken im Löwenzahn?“

Quellen:

*H.Grill, Das Wesensgeheimnis der Seele, S.300f „Der Denkvorgang und die Leber“

Grafik: Das Wesensgeheimnis der Seele, S122 "Ein Beispiel für ätherische Schauen"

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